Grippe-Infektion: Mögliche Komplikationen, besonders gefährdete Risikogruppen und Schutzmaßnahmen

Für bestimmte Gruppen von Menschen kann eine Grippe-Infektion ernste Folgen haben. Bei einem oh-nehin geschwächten Immunsystem besteht die Gefahr eines heftigeren Grippe-Verlaufes oder einer bakteriellen Sekundär- oder Superinfektion. Beide der genannten Komplikationen können einen Krankenhausbesuch notwendig machen. Hier ist es wichtig, seinen Risikostatus zu kennen, um einschätzen zu können, welche Schutzmaßnahmen im Vorfeld oder auch im Zuge einer Grippewelle zu treffen sind.

Mögliche Komplikationen einer Grippeinfektion

Komplikationen entstehen oft nicht durch die Viren selber sondern durch sogenannte Sekundär- oder Superinfektionen. Diese werden durch die Grippe-Infektion begünstigt: Das Immunsystem ist mit den Viren beschäftigt, dadurch können Bakterien leichter in den Körper eindringen und sich vermehren.


Folgende Komplikationen treten infolge einer bakteriellen Sekundär- oder Superinfektion auf:

 

  • Gehirnentzündungen (Enzephalitiden)
  • Entzündungen der Skelettmuskulatur (Myositis)
  • Herzmuskelentzündungen (Myokarditiden)
  • Superinfektionen der Atemwege

Die zweite mögliche Komplikation einer Grippe ist die schwere Verlaufsform. Diese kann zu einer primär grippebedingten Lungenentzündung oder im schlimmsten Fall innerhalb weniger Stunden zum Tod des Patienten führen.

Größeres Komplikationsrisiko für Menschen mit chronischen Krankheiten und Immundefekten

Die oben beschriebenen Komplikationen können bei Menschen aller Altersgruppen auftreten. Menschen mit bestehenden Vorerkrankungen sind jedoch in erster Linie betroffen. Verstärkt auf Schutz vor Grippeerkrankung achten sollten Personen mit folgenden Erkrankungen:

  • Chronische Herz-Lungen-Erkrankungen (z.B. Asthma, COPD, koronare Herzkrankheiten)
  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes, Leber- oder Nierenerkrankungen)
  • Immundefekte (z.B. HIV, Leukämie, Immunsuppression durch Bestrahlung oder Medikamente)

Am häufigsten von schweren Grippeverläufen betroffen sind:

  • Jugendliche oder junge Erwachsene ohne Impfschutz
  • Menschen über 60 Jahre
  • Schwangere

Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollte man:

Abstand halten zu Infizierten, Menschenansammlungen vermeiden, Händeschütteln/Begrüßungsküsse unterlassen, regelmäßig und gründlich Händewaschen und/oder sich impfen lassen.

Für optimalen Impfschutz: Regelmäßig auffrischen und auf die Zusammensetzung achten!

Den breitesten Schutz vor Grippe-Infektion bietet noch immer die Impfung. Damit diese optimalen Schutz bieten kann, gilt es folgende Punkte zu beachten:

  • Regelmäßige Auffrischung: Grippe-Viren sind nicht nur sehr langlebig, sie sind auch wandlungsfähig. Das bedeutet sie können sich so stark verändern, dass das Immunsystem sie nicht mehr erkennen kann. Daher schützt eine Impfung in der Regel nur für eine Saison und sollte jedes Jahr erneuert werden.
  • Drei- oder Vierfach-Impfstoff: Von den Krankenkassen wird traditionell nur der Dreifach-Impfstoff bezahlt. Dieser deckt drei von vier Virus-Typen ab, die sich weltweit im Umlauf befinden. Welche drei Typen in den Impfstoff aufgenommen werden, richtet sich nach Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. In den letzten 15 Jahren bestand jedoch hier eine durchschnittliche Fehlerquote (und somit ein theoretisches Risiko, sich trotz einer Impfung anzustecken), von 16 Prozent1. Ein Vierfach-Impfstoff enthält Antikörper für alle vier kursierenden Virus-Typen. Menschen mit besonderem Komplikationsrisiko im Falle einer Grippeerkrankung sollten sich eventuell ärztlich beraten lassen, welcher der Impfstoffe zu bevorzugen ist.

Quelle: 1. http://influenza.rki.de/Saisonbericht.aspx

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Quelle: BORCHERT & SCHRADER
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